Hochwasserschutz Sarneraatal: «Spatenwurf» für die Aufschüttung des Alpnachersees mit Obwaldner Material

Nach der Jahrhundertflut vom August 2005 hat der Kanton Obwalden ein umfangreiches Hochwasserschutzprojekt für das Sarneraatal beschlossen. Zwischen dem Sarnersee und dem Wichelsee wird seit 2018 ein Entlastungsstollen gebaut. Mit dem Aushub- und Ausbruchmaterial aus dem Stollen wird das Südufer des Alpnachersees zu einem wertvollen Naturraum aufgewertet. Am 18. November 2021 fand der «Spatenwurf» für die Seeaufschüttungen mit lokalem Material statt. Basler & Hofmann unterstützt den Kanton in der Gesamtprojektleitung des Revitalisierungsprojektes.

(Von links nach rechts) Tim Lasen (Eberhard Bau AG), Ueli Arnold (IUB Engineering AG), Lea Fuchs (Basler & Hoffmann AG), Regula Gerig (Gemeinderätin Alpnach) und Josef Hess (Baudirektor Obwalden) nehmen den symbolischen Spatenwurf vor.

Verwertung statt Deponie

Durch den jahrzehntelangen Abbau von Kies und Sand sind am Südufer des Alpnachersees massive Buchten und tiefe Baggerlöcher entstanden. Die Ökologie hat in diesem Bereich stark gelitten. Mit dem Hochwasserschutzprojekt im Sarneraatal schlägt der Kanton Obwalden zwei Fliegen mit einer Klappe: Mit dem Aushub- und Ausbruchmaterial aus dem 6,5 Kilometer langen Entlastungsstollen wird das Südufer des Alpnachersees aufgeschüttet. Hauptziel ist die ökologische Aufwertung des Seeufers. Zugleich kann das anfallende Material umweltgerecht und kostengünstig verwertet werden.

Auf Tessiner folgt nun Obwaldner Schüttmaterial

Da das Material aus dem Stollen nur die Hälfte des Materialbedarfs für die Aufschüttungen decken kann und nur teilweise wasserbeständig ist, wurde seit Juni 2019 per Bahn und in rund 890 Schifffahrten Material aus dem Projekt Kraftwerkserneuerung Ritom (Tessin) angeliefert. Die Seeschüttungen mit Schiff sind nun beendet. Mit einem symbolischen «Spatenwurf» hat der Obwaldner Baudirektor Josef Hess am 18. November 2021 gemeinsam mit den Projektbeteiligten den Startschuss für die Schüttungen mit dem Obwaldner Material aus dem Stollen gegeben – ein wichtiges Etappenziel im Projekt. Die Schüttungen werden rund ein Jahr dauern und mit Baustellendumpern und einem Langarmbagger erfolgen.

Revitalisierung des ursprünglichen Flussdeltas

Mit den Schüttungen soll das ehemalige Flussdelta der Sarneraa revitalisiert werden. Durch die Aufschüttungen werden ein Teil der ursprünglichen Flachwasserzonen wiederhergestellt, neue Flachmoorflächen geschaffen und die Neubildung eines natürlichen Flussdeltas angestossen. Der neu geschaffene Naturraum soll dem Menschen in Zukunft als Ort für Naturbeobachtungen und Erholung dienen.

Weitere Informationen: 

Infoseite des Bau- und Raumentwicklungsdepartements des Kantons Obwalden

SRF Regionaljournal vom 19. November 2021

Nachrichten Tele 1 vom 18. November 2021