Team um Basler & Hofmann gewinnt Wettbewerb "Brücke über den Graben" in St. Gallen

Das Wettbewerbsteam Basler & Hofmann (Ingenieurwesen), DGJ Landscapes (Landschaftsarchitektur) und Nau2 (Architektur) hat im Projektwettbewerb "Brücke über den Graben" in St. Gallen den 1. Preis gewonnen. Bei der "Brücke über den Graben" handelt es sich um eine neue Fussgängerverbindung, die von der St. Galler Altstadt über das erweiterte Parkhaus UG 25 bis zum Universitätsquartier führt und dabei die stark befahrende Kantonsstrasse "Unterer Graben" überbrückt. Die neue Brücke ist kein Grossbauwerk – im Gegenteil: Die Herausforderung bestand gerade darin, eine feinfühlige Lösung für eine kleinräumige und sensible städtebauliche Situation zu finden. Das Preisgericht lobt die gekonnte räumliche Einbindung des Bauwerks im Siegerprojekt als "charaktervollen Ablauf unterschiedlicher städtebaulicher Sequenzen" und empfahl das Projekt einstimmig zur Weiterbearbeitung. Der Projektwettbewerb wurde vom St. Galler Immobilienentwickler Senn Resources in enger Zusammenarbeit mit der Stadt St. Gallen durchgeführt.

Ansicht St. Mangen Park

 

"Kamerafahrt im Raum"
Das Wettbewerbsteam um Basler & Hofmann entwickelte ein Bauwerk, das sich organisch in die Räume einfügt, die es durchquert: Im Umfeld der historischen Kirche St. Mangen und des geschützten St. Mangen-Parks tritt sie mit einer schlanken und filigranen Konstruktion sehr zurückhaltend in Erscheinung. Die Wirkung des denkmalwürdigen Ensembles aus Parkanlage und Kirche bleibt so erhalten. Zur Kantonsstrasse und zum Parkhaus UG 25 hin – einem massiven Bauwerk von Ernest Brantschen aus den 1950er Jahren – verändert sich der Charakter des Umfelds und auch die Brücke wird geradliniger und wirkt durch die hochgezogenen Seitenträger aus Stahl optisch geschlossener. 

Das gelungene Zusammenspiel des Bauwerks mit dem Stadtraum überzeugte die Jury besonders: "Mit seiner starken dramaturgischen Inszenierung von starken Erlebnisbildern greift das Projekt Themen des englischen Landschaftsgartens auf und wird zu einer Kamerafahrt im Raum." Positive Worte auch zur gewählten Tragkonstruktion: "Das vorgeschlagene Brückentragwerk ist klar, einfach, überzeugt mit einer strukturellen Logik und reagiert auch auf die räumlichen Gegebenheiten der Situation." 

 

Realisierung in BIM 
Die Bauherrschaft will bei der Realisierung BIM als integrales Planungsinstrument nutzen. Einzureichen waren neben den klassischen Planunterlagen und einem physischen Modell auch ein digitales Bauwerksmodell, mit dem die weitere Planung umgesetzt werden soll.  

Ende 2023 soll das erweiterte Parkhaus UG 25 eröffnet werden. Mit dann rund 740 Parkplätzen ist es das grösste Parkhaus in St. Gallen. Die Passerelle soll bis 2024 realisiert werden.