Wettbewerbsgewinn: Das ETH Hauptgebäude erhält einen würdigen Vorplatz

Im Team mit Boltshauser Architekten und Maurus Schifferli Landschaftsarchitekten hat Basler & Hofmann den Projektwettbewerb für die Neugestaltung des Vorplatzes vor dem ETH Hauptgebäude sowie für die Sanierung der Rämihofgarage gewonnen. Überzeugt hat die mutige Neugestaltung des Platzes, der zu einem würdigen Entrée für die international renommierte Hochschule wird. Möglich war dies nur dank ebenso mutiger Entscheidungen bei den Ingenieuren: In enger Zusammenarbeit entwickelten die Tragwerks- und Verkehrsplaner von Basler & Hofmann das technische Kernstück der Lösung – nämlich eine Einstellhalle, die ein Stockwerk tiefer liegt als bisher.

Es war eine anspruchsvolle Aufgabe, welche die ETH Zürich im Mai 2015 als Projektwettbewerb ausgeschrieben hat: Der Platz vor dem ETH Hauptgebäude im Zentrum Zürichs sollte neu gestaltet und zu einem repräsentativen "Ankunfts- und Begegnungsort" werden. Gleichzeitig sollte die unter dem Vorplatz liegende Einstellhalle, die Rämihofgarage, saniert werden. Das Gewinnerteam, in dem Basler & Hofmann für die Bauingenieurarbeiten und die Verkehrsplanung verantwortlich ist, gestaltete einen grosszügigen Vorplatz, der ein würdiges Entrée zum historischen Hauptgebäude schafft. Das Projekt setzt die Säulengänge rechts und links des Hauptgebäudes fort. Die Kolonnaden umfassen so einen ruhigen Innenhof und grenzen ihn gegen die Rämihofstrasse ab.
Ein grosser Teil der Lichthöfe wird bisher durch die Zufahrten zur darunter liegenden Einstellhalle mit Anlieferung eingenommen. Indem die Einstellhalle ein Stockwerk tiefer gelegt wird, entsteht an der Oberfläche Platz für zwei Seitenterrassen mit hoher Aufenthaltsqualität.

Fahrgeometrien beeinflussen die Statik

Diese gestalterische Grundidee konnte nur mit einer ausgeklügelten Ingenieurslösung für die Einstellhalle realisiert werden. Die bestehende Garage wird komplett zurückgebaut. Parkgarage und Anlieferung werden ein Stockwerk tiefer in das zweite Untergeschoss verlagert. Dort müssen die Lkw rangieren können. Das Tragwerkskonzept musste deshalb sowohl die Raumgeometrie als auch die Schleppkurven der Lkw berücksichtigen, was zu grösseren Deckenspannweiten führt. Die bestehende Garage wird komplett zurückgebaut. Das neue Konzept hält auch geotechnische Herausforderungen bereit: So verlangt die tief gelegene Einstellhalle eine anspruchsvolle Abfangung der Fassaden des historischen Hauptgebäudes.
Das Projekt ist ab 14. Januar 2016 im ETH Hauptgebäude ausgestellt. Der Baubeginn ist für 2018 vorgesehen.