Zuschlag für zwei Wasserbaupläne an der Aare mit umfangreichen Flussaufweitungen

Basler & Hofmann erhielt den Zuschlag für die beiden Wasserbaupläne „Chesselau“ und „Belpau“ an der Aare zwischen Thun und Bern vom Vorprojekt bis zum Auflageprojekt. Es handelt sich dabei um zwei der grössten Flussaufweitungen in der Schweiz. Mit den beiden Grossprojekten verfolgt der Kanton Bern vier Ziele zugleich: Hochwasserschutz, Trinkwasserreserven sichern, Naturlandschaft aufwerten, attraktive Naherholungsgebiete erhalten. Bis 2020 sollen die Grundlagen für die Plangenehmigung vorliegen.

Schrittweises Vorgehen

Die Hochwasser der Aare richteten immer wieder gewaltige Schäden an, zuletzt in den Jahren 1999 und 2005. 2012 lancierte der Kanton Bern deshalb den umfassend angelegten kantonalen Wasserbauplan „aarewasser“, mit dem der Hochwasserschutz zwischen Thun und Bern verbessert werden sollte. Inzwischen hat sich jedoch gezeigt, dass sich die Aare als ihr eigener Baumeister anders verhalten kann als vorhergesagt und weitere Einflussfaktoren flexibler zu berücksichtigen sind als es ein derart langfristig angelegter Massnahmenplan ermöglicht. Der Kanton beschloss deshalb schrittweise vorzugehen. Die Ziele des kantonalen Wasserbauplans bleiben erhalten, die Umsetzung erfolgt sukzessive mit mehreren aufeinander abgestimmten Wasserbauplänen.

Umfangreiche Flussaufweitungen

Die beiden Wasserbaupläne „Chesselau“ für das Gebiet der Gemeinden Wichtrach, Gerzensee und Münsingen sowie „Belpau“ für Belp, Münsingen und Rubigen gehören zu den dringlichsten Massnahmen und werden deshalb als erstes in Angriff genommen. Basler & Hofmann hat nun den Zuschlag für die beiden aneinander angrenzenden Wasserbaupläne erhalten, in deren Zentrum Flussaufweitungen von je knapp 3 Kilometern Länge stehen. Damit soll ein zusammenhängendes, sich eigendynamisch entwickelndes Flussbett geschaffen werden. Das erhöht zum einen den Hochwasserschutz und wertet die Naturlandschaft auf. Gleichzeitig wird damit die weitere Sohlerosion der Aare gestoppt, die zum Absinken des Grundwasserspiegels führt und damit ein Risiko für die langfristige Trinkwasserversorgung darstellt. Nicht zuletzt soll das Projekt mit attraktivem Naherholungsraum auch einen Beitrag zu einer höheren Lebensqualität für die Anwohnergemeinden leisten.