Feriendorf Andermatt Reuss: Ein Golfplatz als Lebensraum für seltene Vogelarten

Die Andermatt Swiss Alps entwickelt seit 2009 das Feriendorf Andermatt Reuss mit Hotels, Mehrfamilienhäusern, Chalets, einer Konzerthalle und einem 18-Loch Golfplatz. Aufgrund des Golfplatzes und der neuen Parkierungsanlagen war eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das gesamte Resort erforderlich. Das Umweltmonitoring von 2019 zeigt: Die Natur fühlt sich im neuen Ferienort wohl.

Beteiligte Kompetenzen

Umweltplanung

Auftraggeber

Andermatt Swiss Alps AG

Realisation diverser Umweltschutzmassnahmen

Das Feriendorf und der Golfplatz im sensiblen Alpenraum des Urserntals konnten nur bewilligt werden, wenn auch ein Mehrwert für die Natur und die Umwelt geschaffen wurde. Im Umweltverträglichkeitsbericht werden die Umweltauswirkungen des Vorhabens sowie die erforderlichen Massnahmen zum Schutz der Umwelt aufgezeigt. In allen Phasen des Projekts wurden diverse Schutz- und Aufwertungsmassnahmen realisiert: Während dem Bau wurden die Staubimmissionen, die Oberflächengewässer und das Grundwasser überwacht. Des Weiteren wurde der umwelttechnische Standard der Maschinen und Fahrzeuge überprüft und darauf geachtet, dass das Baustellenabwasser und die Bauabfälle umweltgerecht behandelt und entsorgt wurden. Ein besonderer Fokus lag auf der Planung und Realisierung der ökologischen Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen auf dem Golfplatz. Zum Golfplatz gehört auch das neu geschaffene kantonale Naturschutzgebiet Bäz, das fast 40% der Fläche des Golfplatzes ausmacht. Im Perimeter des Golfplatzes leben verschiedenste Tier- und Pflanzenarten, darunter auch seltene und bedrohte Brutvögel. Oberstes Ziel der Planung war es deshalb, dass sich diese Arten auch in Zukunft vor Ort zu Hause fühlen.

 

Vögel fühlen sich wohl auf dem Golfplatz

Um die Wirkung der realisierten Schutzmassnahmen auf die Vögel zu überprüfen, hat die Schweizerische Vogelwarte Sempach in enger Abstimmung mit den Fachleuten für Umweltplanung von Basler & Hofmann ein umfangreiches Monitoring realisiert. Die Vogelwarte hat 2006 vor dem Bau des Golfplatzes, 2012 unmittelbar nach dem Bau und 2019 nach einigen Jahren Betrieb die Brutvögel auf dem Areal kartiert. Die Resultate sind äusserst positiv: Die Zahl der verschiedenen Brutvogelarten blieb konstant und es konnte eine deutliche Zunahme bei den Revieren beobachtet werden. Einige seltene Arten wie das Braunkehlchen konnten ihren Bestand sogar erweitern. Zudem hat sich gezeigt, dass der Golfplatz insbesondere im Frühling und Herbst ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel ist.

Unsere Leistungen

Bauherrenunterstützung Umwelt. Erstellung des Umweltverträglichkeitsberichts. Begleitung des Bewilligungsverfahrens und der Einspracheverhandlungen. Übergeordnete Umweltbaubegleitung: Koordination von Bauherrschaft, Umweltbehörden und Spezialistinnen und Spezialisten. Leitung der Fachkommission Ökologie für den Grünbereich des Golfplatzes. Koordination und Begleitung des Umweltmonitorings.

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