Lenkbuhnen an der Taverna: Naturnaher Ufer- und Hochwasserschutz

Im Jahr 2007 wurde das am Voralpenfluss Taverna gelegene Dorf Flamatt (FR) von einem Hochwasser verwüstet. Die Überschwemmung richtete damals einen Schaden in Höhe von 3,5 Millionen Franken an. Basler & Hofmann wurde beauftragt, den Hochwasserschutz an der Taverna zu verbessern. Das Team empfahl eine innovative, aber hoch effiziente Methode zur Uferstabilisierung und Renaturierung mit sogenannten Lenkbuhnen.

Beteiligte Kompetenzen

Wasserbau

Auftraggeber

Gemeinde Wünnewil-Flamatt und Tiefbauamt Kanton Fribourg

Mit der Natur arbeiten statt gegen sie

Im Jahr 2011 wurde die Taverna im Siedlungsgebiet auf 550 Metern Länge mit Lenkbuhnen aus naturbelassenen Blocksteinen ausgestattet. Diese unauffälligen Einbauten rufen Spiralströmungen hervor, welche die Strömungskraft des Wassers auch bei Hochwasser beständig von den Ufern wegleiten und sie so vor Erosion schützen. Dadurch konnte weitgehend auf harte und teure Verbauungen der Ufer verzichtet werden, was Ökonomie und Ökologie spürbar zu Gute kommt. Ausserdem wird die Strömungsvielfalt, die Variabilität der Wassertiefe und die Substratsortierung erhöht, wodurch eine strukturreiche Gewässersohle mit wertvollen Lebensräumen geschaffen wird. Den natürlichen Bewegungswillen des Flusses unterstützend erreichen die Lenkbuhnen mit kleinem Eingriff eine grosse Wirkung. 

 

Innovation mit hohem Potenzial für die Schweiz

Weil mit wenig Materialaufwand viel erreicht wird, haben Lenkbuhnen das Potenzial, sich als Uferschutz- und Renaturierungsmethode fest zu etablieren. Die beispielhafte Strecke an der Taverna wird beim nächsten grossen Hochwasser wichtige Erfahrungswerte liefern und so zur Referenz für weitere Anwendungen in der Schweiz werden. 

 

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