Lufthansa Trainingszentrum: Dem Traum vom Fliegen ganz nah

Damit Pilotinnen und Piloten ihre Lizenz erhalten und behalten können, müssen sie jährlich mehrere Stunden Training absolvieren. In Zürich Opfikon ist zwischen 2017 und 2019 das bedeutendste Flugtrainingszentrum der Schweiz entstanden. Im neuen Trainingszentrum der Lufthansa gibt es neben sechs Full-Flight-Simulatoren auch fünf Kabinen für die Ausbildung des Kabinenpersonals, Schulungsräume, Büros und eine Cafeteria. Künftig werden pro Jahr bis zu 12 000 Trainingsabsolventen über die virtuellen Startbahnen rollen.

Auftraggeber

Lufthansa Aviation Training Switzerland AG

Begrenzter Platz und ein ambitionierter Zeitplan

Die Planung für das neue Trainingszentrum in Opfikon startete 2016. Der Fahrplan für den Neubau in Opfikon war ambitioniert: Da die Lufthansa Ende 2019 mit ihren Trainingsgeräten aus den Mieträumen in Kloten ausziehen musste, galt es, den Neubau bis dahin zu realisieren. Nicht nur die Zeit für das Projekt war limitiert, sondern auch der Platz: Das Grundstück in Opfikon ist ideal gelegen, aber zu allen Seiten begrenzt. Für das Architekten- und Ingenieurteam war schnell klar: Es musste kompakt gebaut werden. Entstanden ist ein 120 Meter langer Komplex, indem die Simulatoren- und Kabinenhallen mit den übrigen Gebäudebereichen wie Klassenräumen, Büros, Cafeteria und Empfang verschmelzen. Entsprechend gross waren die Anforderungen an die Tragwerksplanung und den Erschütterungsschutz.

 

Eigene Fundamente für tonnenschwere Flugsimulatoren

Besonders herausfordernd für die Tragwerksplaner und Erschütterungsspezialistinnen von Basler & Hofmann war die Planung der zwei Hallen mit den Simulatoren und Trainingskabinen mit einem aufgesetzten Stockwerk an Klassen- und Briefingräumen. Um das Volumen der Hallen flexibel nutzen zu können, entschieden sich die Tragwerksplaner für vorfabrizierte Stahlbetonträger. Mit diesen konnten die grossen Spannweiten ohne zusätzliche Unterstützung realisiert werden. Damit die Schwingungen, die während der virtuellen Trainingsflüge in den bis zu 15 Tonnen schweren Simulatoren entstehen, nicht auf den Rest des Gebäudes übertragen werden, hat das Ingenieurteam für die Simulatoren eigene Bodenplatten entwickelt, die die Simulatoren last- und schwingungstechnisch von den übrigen Gebäudeteilen trennen.

 

Wenig tragfähiger Baugrund

Erschwerend kam hinzu, dass der Baugrund unter dem Grundstück nur wenig tragfähig und setzungsempfindlich war. Daher wurde das Gebäude auf Ortbetonpfählen bis auf den tragfähigen Fels gegründet. Zudem war die Grundwassersituation sehr anspruchsvoll und verhielt sich während der Ausführung der Bauarbeiten anders, als wovon ausgegangen werden konnte. Während der Bauphase musste daher kurzfristig eine neue Lösung für den Baugrubenabschluss entwickelt und geplant werden. Dank der eingespielten Zusammenarbeit zwischen Generalplaner, Baumeister und dem Ingenieurteam von Basler & Hofmann konnte der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden, so dass 2020 die ersten Piloten im neuen Trainingscenter durchstarten können.

Fotos: S+B Baumanagement AG, Winterthur (Generalplaner)

Unsere Leistungen

Vorprojekt bis und mit Ausführungsplanung und Baukontrolle für die Bereiche Tragwerksplanung, Spezialtiefbau, Erschütterungsschutz und Werkleitungen als Teil eines Generalplanerteams.

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