Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft

An der Zwirnerstrasse in Zürich Leimbach am Fusse des Uetlibergs steht seit Anfang 2018 ein Vorzeigeprojekt für gebäudeintegrierte Photovoltaik und ein neuartiges hybrides Energiekonzept. Basler & Hofmann hat für das "Mehrfamilienhauses mit Energiezukunft" das Gesamtenergiesystem simuliert und gemeinsam mit den Architekten das neuartige Solarfassadensystem entwickelt. Dieses überzeugt nicht nur ästhetisch, sondern auch unter wirtschaftlichen Aspekten.

Auftraggeber

René Schmid Architekten

Innovative Fassade aus über 1000 Schindeln

Auf den ersten Blick nimmt man die Photovoltaikmodule (PV-Module) an der Fassade des neuen Mehrfamilienhauses mit elf Mietwohnungen kaum wahr. Die matte Oberfläche der Module verleiht dem Haus einen edlen Charakter. Das von den PV-Experten von Basler & Hofmann gemeinsam mit dem Architekten entwickelte, neuartige PV-Fassadensystem basiert auf einer Hakenhalterung aus Edelstahl. Ein Haken hält jeweils vier PV-Schindeln zusammen. Mit dem neuen System werden im Vergleich zu konventionellen PV-Fassaden gleich mehrfach Kosten eingespart: Zum einen kommt das System ohne aufwändige Unterkonstruktionen aus. Zum anderen können über 95% der Fassade mit derselben Modulgrösse belegt werden – Mehrkosten für Spezialanfertigungen entfallen. Zudem ist die Montage äusserst einfach und schnell: Zimmerleute können die Module von Hand einhängen. Die Schindeln können Toleranzen grosszügig aufnehmen, aufwändige Einmessarbeiten entfallen.

 

Strom vom Dach aus direkter und indirekter Sonnenstrahlung

Auch für die PV-Dachanlage kamen neuartige PV-Module zum Einsatz: Die neuen, aufgeständerten Module sammeln das Sonnenlicht sowohl über die Vorder- wie auch über die Rückseite. Um den Reflektionsgrad der Dachoberfläche auf die Rückseite der Module zu steigern, wurde das Dach mit hellem Marmorkies belegt. Gegenüber von herkömmlichen Modulen erwarten die PV-Fachleute fünf bis 10 Prozent mehr Leistung.

 

Aus Solarstrom wird Gas

Nebst den innovativen Photovoltaiklösungen ist das Mehrfamilienhaus an der Zwirnerstrasse auch ein Vorzeigeprojekt für ein neuartiges hybrides Energiekonzept: Überschüssiger Solarstrom wird in Methangas umgewandelt und in der Power-to-Gas Anlage in Rapperswil gespeichert. Im Haus ist eine intelligente Hybridbox bestehend aus einer Wärmepumpe und einem Blockheizkraftwerk eingebaut. Diese entscheidet, ob genügend Solarstrom zur direkten Nutzung durch die Wärmepumpe zur Verfügung steht, oder ob Energie über das Gasnetz bezogen werden soll – ein visionärer Ansatz für die Nutzung von überschüssigem Sommerstrom im Winter.

Unsere Leistungen

Simulation der Energieflüsse und Betriebssimulation des Gesamtenergiesystems. Definition der Speichergrössen für die Hybridbox. Entwicklung des neuen Fassadensystems gemeinsam mit dem Architekten. Planung der Fassade und Begleitung der Realisierung. Planung der Dachanlage. Qualitätssicherung.

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