Meisterhafte Verschränkung von Denkmalschutz und Brandschutz: Kongresshaus und Tonhalle Zürich

Der über die Landesgrenzen hinaus bekannte Gebäudekomplex bestehend aus Kongresshaus und Tonhalle Zürich musste dringend saniert werden. Im Rahmen der Erneuerung galt es die heute geltenden Sicherheitsvorschriften für den Brandfall einzuhalten. Ein Balanceakt zwischen Brandschutz, Denkmalschutz und Nutzungsinteressen.

Auftraggeber

Stadt Zürich, Amt für Hochbauten

Im September 2021 haben Kongresshaus und Tonhalle Zürich nach vierjähriger Sanierung ihre Tore geöffnet. Das Kongresshaus erstrahlt wieder im Glanz der 1930er Jahre, die Tonhalle versetzt einem zurück in das 19. Jahrhundert. Dass der ursprüngliche Charakter der beiden Gebäude wiederbelebt werden konnte, während Brandschutz, Gebäudetechnik, Erdbebensicherheit und Tragwerk auf den neusten Stand gebracht wurden, war für alle Projektbeteiligten eine Herausforderung. Basler & Hofmann war im Projekt für den Brandschutz verantwortlich. Bereits zu Beginn des Projekts war klar, dass Standardlösungen gemäss den heute geltenden Vorschriften nur mit unverhältnismässigem Aufwand umsetzbar wären. Es galt Lösungen zu entwickeln, die möglichst wenig in die geschützte Architektur eingreifen und den Nutzungsinteressen der Betreibergesellschaften gerecht werden.

 

Risikobeurteilung statt Standardlösungen

Kommen im Brandschutz massgeschneiderte Lösungen zum Einsatz, muss den Behörden nachgewiesen werden, dass die geltenden Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Für das Projekt haben die Brandschutz-Ingenieure und -Ingenieurinnen von Basler & Hofmann zu diesem Zweck umfangreiche, computergestützte Entrauchungs- und Entfluchtungssimulationen erstellt. Diese bildeten die Grundlage für die Risikobeurteilung und Planung. Die Entrauchungssimulation hat zum Beispiel gezeigt, dass die Entrauchung in der grossen Tonhalle weniger stark sein muss, als von den Vorschriften gefordert: Da der Saal sehr hoch ist, bildet sich die Rauchschicht weit über dem Balkon, so dass die Leute dort genügend Zeit zur Flucht haben.

 

Gelungene Integration von denkmalgeschützter Architektur und Brandschutz

Bei der Planung der einzelnen Brandschutzmassnahmen stand der Erhalt der einzigartigen Architektur im Fokus. Ein Beispiel ist die Integration der Entrauchung in der grossen Tonhalle: Damit die prunkvolle Decke und deren akustische Funktion als Schallabsorber erhalten werden konnte, wurden bestehende Öffnungen für die Entrauchung genutzt und die Entrauchungskanäle mit Schalldämpfungselementen ausgestattet. Integrale Tests mit der von Basler & Hofmann patentierten Heissrauchanlage Izar haben gezeigt, dass die umgesetzten Massnahmen die aktuellen Sicherheitsstandards erfüllen. Die Gäste von Kongresshaus und Tonhalle dürfen entspannt die Aufführungen geniessen.

Unsere Leistungen

Umfassende Brandschutzberatung: Konzipierung, Projektierung, Umsetzungsbegleitung bis zu den finalen Abnahmen. Entrauchungs- und Entfluchtungssimulationen. Integrale Tests mit der Heissrauchanlage Izar.

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