Reishauer in Wallisellen: Industrieneubau ohne Produktionsunterbruch

Das Schweizer Unternehmen Reishauer ist der weltweit führende Hersteller von Wälzschleifmaschinen. Um für die zukünftigen Produktionsanforderungen gerüstet zu sein, erstellt das Unternehmen an seinem Stammsitz in Wallisellen in drei Etappen einen Industrieneubau. Das Projekt erfordert von allen Beteiligten ein hohes Verständnis der Produktionsabläufe. Ein genau getakteter Fahrplan stellt sicher, dass es während dem Bau zu keinem Produktionsunterbruch kommt.

Auftraggeber

IE Technology, Zürich

Drei Bauetappen ohne Produktionsunterbruch

Der Hauptsitz von Reishauer in Wallisellen bei Zürich ist der Dreh- und Angelpunkt aller Aktivitäten des Unternehmens. Hier sitzt das Management, hier wird geforscht und entwickelt, Maschinen gebaut und in alle Welt verkauft. Mit dem Projekt «Neubau 2020» erneuert und erweitert Reishauer seinen Stammsitz. Bis 2027 werden in drei Etappen nacheinander eine neue Produktionshalle, ein neuer Bürotrakt und eine neue Montagehalle errichtet. Im Endzustand werden die drei Gebäudeteile als ein einziger grosser Gebäudekomplex mit gläserner Fassade erscheinen. Basler & Hofmann ist mit zahlreichen Kompetenzen in das Grossprojekt involviert. Die zentrale Anforderung der Bauherrschaft: Die Produktion darf während der Bauzeit nicht unterbrochen werden. 

 

Ein neues Zuhause für tonnenschwere Maschinen und Regale

2020 ist die erste Etappe angelaufen. Während nur gerade zwölf Monaten wird auf dem ehemaligen Parkplatz eine 100 Meter lange, viergeschossige Produktionshalle mit unterirdischer Einstellhalle errichtet. Die Etappe stellte das Projektteam von Basler & Hofmann vor mehrere Herausforderungen: Zum einen war der Baugrund schlecht tragfähig. Da auf Grund der schweren Produktionsmaschinen hohe Setzungsanforderungen galten, wurde das Gebäude mittels einer kombinierten Pfahl-Platten-Gründung fundiert. In der Tragwerksplanung galt es überhohe Geschosse von bis zu 15 Metern sowie die extremen Nutzlasten von Maschinen, Kranbahnen und Hochregallagern zu berücksichtigen. Diese sind mit Nutzlasten von 2'000 kg/m2 bis zu 6000 kg/m2 im Bereich des Hochregallagers zehn bis 30 Mal so hoch wie in einem Wohnbau. Für eine Hochpräzisionsmaschine im Erdgeschoss wurde ein eigenes Fundament geplant, das diese im Betrieb erschütterungstechnisch vom Rest des Gebäudes entkoppeln wird. Besonders anspruchsvoll war auch die Planung der Prozessmedien Druckluft, Prozesskälte und Kühlöl. Um das Maschinenlayout künftig anpassen zu können, galt es, Lösungen für maximale Flexibilität zu entwickeln, wie zum Beispiel die Standardisierung von Medienstichen oder die Vorbereitung von Medienabgängen. 2021 konnte der Rohbau abgeschlossen werden, 2022 soll die Produktionshalle fertiggestellt werden.

 

Tragwerks- und Prozessmedienplanung komplett in BIM

Die Planung mit digitalen Technologien stiess beim innovativen Technologieunternehmen von Beginn weg auf offene Ohren. Basler & Hofmann hat die gesamte Tragkonstruktion und die Prozessmedien mit Building Information Modeling (BIM) geplant. Dank effizienter Workflows kann das Planungsteam den ausführenden Unternehmen quasi auf Knopfdruck 2D-Pläne der modellierten Schalung zur Verfügung stellen.

Unsere Leistungen

Projektierung, Ausschreibung und Realisierung in den Bereichen Spezialtiefbau, Tragkonstruktionen, Brandschutz, Prozessmedien, Verkehrsplanung, Altlasten und Gebäudeschadstoffe, Umweltbaubegleitung, Vermessung, Erschütterungsschutz und -überwachung.

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