Basler & Hofmann Slovakia feiert sein 20-jähriges Firmenjubiläum

Basler & Hofmann Slovakia feiert 2025 sein 20-jähriges Bestehen. Was 2005 mit drei engagierten Mitarbeitenden mit Fokus auf den Tunnelbau in Bratislava begann, hat sich zu einem etablierten Ingenieur-, Planungs- und Beratungsunternehmen mit breitem Leistungsspektrum entwickelt. Heute zählt das Tochterunternehmen in der Slowakei rund 40 Mitarbeitende. Wie gelingt länderübergreifende Zusammenarbeit? Welche Momente in der gemeinsamen Geschichte sind ihnen in Erinnerung geblieben? Ein Gespräch mit Valerian Horvath, Geschäftsführer Basler & Hofmann Slovakia, und Dominik Courtin, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Basler & Hofmann in der Schweiz.
Könnt ihr euch an euer erstes Treffen erinnern?
Dominik Courtin: Ja klar! Ich traf Valerián zum ersten Mal, als er noch bei Slovak Railways arbeitete. Wir hatten ein Meeting in seinem Büro. Damals war Basler & Hofmann noch in einem Joint Venture in der Slowakei engagiert, bevor wir entschieden, in ein eigenes, lokales Unternehmen zu investieren und Basler & Hofmann Slovakia 2005 gründeten.
Valerián Horváth: Zum zweiten Mal trafen wir uns am ersten «Firmenanlass» von Basler & Hofmann Slovakia. Da lernte ich auch Ernst Hofmann, einen der Gründer der Schweizer Unternehmensgruppe kennen.
Dominik Courtin: Alle Guten Dinge sind ja bekanntlich Drei. Beim dritten Treffen in der Altstadt von Bratislava entschied sich Valerián Geschäftsführer des noch jungen Unternehmens zu werden.
Valerián Horváth: Das war 2009…eine lange Geschichte – und eine grosse Herausforderung für mich. Dominik fragte mich damals, ob ich daran glaube, dass Basler & Hofmann Slovakia konkurrenzfähig mit den anderen grossen Ingenieurunternehmen in der Slowakei sein kann. Meine Antwort? Ja! Ich habe mein Versprechen gehalten…((lacht)).
Ist euch ein Meilenstein in der 20-jährigen Geschichte von Basler & Hofmann Slovakia besonders in Erinnerung geblieben?
Dominik Courtin: Ich erinnere mich daran, als wir uns als Unternehmensgruppe entschieden, verstärkt in den Strassen- und Brückenbau einzusteigen. Wir erkannten, dass wir in der Schweiz, um dem Markt gerecht zu werden, eine gewisse Kapazität brauchen würden, um grosse Projekte zu realisieren. Ich habe mit Valerián gesprochen und ihm gesagt, dass wir auch in der Slowakei ein Team mit den notwendigen Kompetenzen aufbauen sollten, das eigene Projekte in der Slowakei bearbeiten und bei Bedarf der Schweiz Kapazität für Grossprojekte zur Verfügung stellen könnte. Um das Risiko etwas zu entschärfen, habe ich ihm versprochen, die Leute bei uns in der Schweiz weiter zu beschäftigen, falls es in der Slowakei zu wenig Arbeit gäbe.
Valerián Horváth: Gesagt getan. In kurzer Zeit habe ich bei uns drei erfahrene Strassen- und Brückenbauexperten eingestellt.
Dominik Courtin: …und die waren mit slowakischen Projekten ausgelastet, bevor wir überhaupt unsere Kräfte hätten bündeln können ((lacht)). Das gab uns das Vertrauen, den Bereich Strassen- und Brücken in der Slowakei weiter auszubauen. Eine tolle Erfolgsgeschichte!

Mittlerweile arbeitet ihr seit 20 Jahren zusammen. Was braucht es, damit eine solche länderübergreifende Zusammenarbeit gelingt?
Valerián Horváth: Man muss gute Leute auf beiden Seiten haben, die bereit sind eine solche Zusammenarbeit zu entwickeln. Will nur die eine Seite, funktioniert es nicht. Und die Zusammenarbeit muss Vorteile für beide Seiten bieten. Für uns in der Slowakei bietet die Mitarbeit in Schweizer Projekten ein zweites Standbein: wenn wir eine wirtschaftlich herausfordernde Zeit haben, gibt uns die Schweiz die notwendige Stabilität, um wirtschaftlich dennoch zu bestehen und hochqualifizierte Mitarbeitende halten zu können. Und für unsere Mitarbeitenden bietet die Arbeit an Projekten in der Schweiz, die Chance, neue Herangehensweisen kennenzulernen und an Grossprojekten mitzuarbeiten, die wir in diesem Umfang alleine nicht stemmen könnten.
Dominik Courtin: Da kann ich dir nur beipflichten: Es muss eine Win-win-Situation sein. Und es muss fair sein, das heisst, beide Parteien begegnen sich auf Augenhöhe. Und der zweite Punkt ist, dass man sich gegenseitig als Menschen schätzt. Auch wenn wir in zwei Ländern basiert sind, sind wir ein Team. Und diesen gemeinsamen Teamspirit muss man pflegen.
Wie gelingt euch das?
Dominik Courtin: Ein gutes Beispiel ist der traditionelle jährliche «Firmenanlass» in Bratislava. Diesen haben wir mit Fokus auf die Pflege unserer Kundenbeziehungen ins Leben gerufen. Aber von Beginn weg nahmen auch immer Schweizer Kolleginnen und Kollegen am Anlass teil und präsentierten ihre Arbeit gemeinsam mit den slowakischen Mitarbeitenden. Und wenn sich die Kundinnen und Kunden verabschieden, beginnt die Party unter den Ingenieurinnen und Ingenieuren ((lacht)). Solche Momente sind es, die gute Teams formen.
Valerián Horváth: Ja, und über das ganze Jahr hinweg sind fast immer einige Mitarbeitende aus der Slowakei in der Schweiz oder umgekehrt. Die Projektteams sind völlig integriert.
Blicken wir in die nahe Zukunft: Worin sieht ihr aktuell die grösste Herausforderung für eure Unternehmen?
Valerián Horváth: Die Gesellschaft ist auf unsere Arbeit angewiesen, das wird auch so bleiben. Was uns zunehmend fordert, ist der Mangel an kompetenten Fachkräften.
Dominik Courtin: Dem ist leider so. Aber auch hier bin ich überzeugt, dass uns die Integration in der Unternehmensgruppe stärkt – auch mit unseren weiteren Töchtern in Deutschland, Südtirol und in Singapur. Die etablierte Zusammenarbeit gibt uns die Sicherheit, genügend kompetente Kapazität zu haben, die Projekte einer bestimmten Grösse erfordern – egal, ob diese in der Slowakei, in Deutschland oder in der Schweiz realisiert werden.
In diesem Sinne zum Schluss: Was begeistert euch auch heute noch am Bauingenieurwesen als Beruf?
Valerián Horváth: Mein Vater war bereits Ingenieur, ich hatte also keine andere Wahl ((lacht)). Nein, er wollte, dass ich Militärarzt werde. Das wollte ich aber nicht. Bauingenieur war für mich eine valide Alternative ((lacht)). Mir hat der Beruf ermöglicht, die halbe Welt zu bereisen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Dominik Courtin: Mir gefällt an unserem Beruf, dass man das Resultat seiner Arbeit real erleben, anfassen kann. In einer Welt, die verstärkt im digitalen Raum stattfindet, ist dies ein grosses Privileg.
Über die Interviewpartner
Valerián Horváth hat Bauingenieurwesen an der Slovak Technical University in Bratislava studiert und ist seit 2009 Geschäftsführer von Basler & Hofmann Slovakia. Sein Tipp für einen Besuch in der Schweiz: Reisen mit der Schweizer Bahn und einen Besuch der Rebberge bei Montreux.
Dominik Courtin erhielt sein Bauingenieur-Diplom von der ETH Zürich. Seit 2004 führt er die Basler & Hofmann Gruppe mit Standorten in der Schweiz, Deutschland, Slowakei, Südtirol und Singapur. Seine Reiseempfehlung für die Slowakei: Einen Bummel durch die pittoreske Altstadt von Bratislava machen und ein gutes Glas lokalen Wein mit Blick über die Donau geniessen.