«KEEP IT CO2OL»: Basler & Hofmann unterstützt Ausstellung zum Thema CO2 an der ETH Zürich

«Ich darf nicht mehr fliegen!» - Das sollte nicht alles sein, was uns in den Sinn kommt bezüglich unseres Umgangs mit dem Klimawandel. Die Ausstellung «KEEP IT CO2OL – Rettet uns High-Tech?» setzt sich wissenschaftlich fundiert mit den Möglichkeiten bei der Bewältigung unserer CO2-Emissionen auseinander. Basler & Hofmann unterstützt das Projekt mit einer Donation. Im Interview gibt CEO Dominik Courtin Einblick in die Beweggründe für die Unterstützung der Ausstellung.
Am 27. August 2025 war es für das Kurations-Team von Focus Terra endlich soweit: nach mehrjähriger Vorbereitung hat die Sonderausstellung «KEEP IT CO2OL» ihre Türen geöffnet. Für die Ausstellung hat das Team um Dr. Ulrike Kastrup, Leiterin Focus Terra, mit über 70 Forschenden der ETH Zürich sowie mit anderen Institutionen, Unternehmen, Kunstschaffenden und weiteren privaten und öffentlichen Partnern zusammengearbeitet. Das gemeinsame Ziel: die Öffentlichkeit wissenschaftlich fundiert über CO2 aufklären und für den Klimawandel und -schutz zu sensibilisieren – ein Anliegen, das Basler & Hofmann unterstützt. Ein Gespräch mit CEO Dominik Courtin.
Gab es für dich ein Schlüsselereignis, dass dir persönlich die Relevanz des Klimawandels vor Augen geführt hat?
Dominik Courtin: Weniger ein isoliertes Ereignis, als eine Entwicklung, die wir in Europa seit mehreren Jahren beobachten können: die Gletscherschmelze. Vor zwei Jahren habe ich mit dem Geschäftsführer unseres Südtiroler Tochterunternehmens das Becherhaus besucht – die höchste Schutzhütte Südtirols auf 3’195 Metern, die wir saniert haben. Als wir vom Becherhaus über den Gletscher zur nächsten Hütte abgestiegen sind, ist dort, wo bis vor wenigen Jahren noch dickes Eis war, sehr viel Wasser geflossen. Unterwegs haben wir einen Hüttenwart getroffen, der gerade dabei war, den Wasseranschluss für seine Hütte neu zu verlegen. Er hat uns erzählt, dass die Wasserquelle der Hütte noch im letzten Jahr vier Meter höher gelegen hatte. Solche Erlebnisse machen deutlich, dass wir als Gesellschaft vor einem Wandel stehen.
Mit «KEEP IT CO2OL» unterstützt Basler & Hofmann eine Ausstellung, die den Klimawandel und unseren Umgang damit zum zentralen Thema macht. Warum?
Dominik Courtin: Basler & Hofmann hat sich immer schon als Unternehmen verstanden, dass einen Beitrag zur Bewältigung der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen leisten will. Der Klimawandel bringt verschiedene Facetten mit sich: Was können wir als Ingenieur-, Planungs- und Beratungsunternehmen tun, um die CO2-Emissionen in den Projekten unserer Auftraggeber zu begrenzen? Und welchen Beitrag können wir als Unternehmen mit unseren Kompetenzen dazu leisten, mit den Konsequenzen des Wandels umzugehen? Denn das Rad ganz zurückdrehen, das können wir leider nicht. Die Ausstellung «KEEP IT CO2OL» beleuchtet das Thema Klimawandel und CO2 faktenbasiert, ganzheitlich und lösungsorientiert, was unserem Anspruch als Unternehmen entspricht. Die Ausstellung klagt niemanden an, sondern beleuchtet das Thema CO2 sachlich, vermittelt grundlegendes Wissen auf anschauliche Art und Weise und zeigt sowohl Lösungsansätze für die CO2-Reduktion wie auch für die Klimabewältigung auf.
Welche Rolle siehst du für Basler & Hofmann in der Reduktion der menschengemachten CO2-Emissionen?
Dominik Courtin: Den grössten Hebel zur Reduktion von CO2-Emissionen haben wir in unseren Kundenprojekten. Wir können uns als Unternehmen dafür engagieren, dass der Ressourceneinsatz in Projekten minimiert wird, respektive der Wirkungsgrad erhöht wird. Die Natur macht es vor: Elegante Konstruktionen benötigen weniger Material. Mit einer ingenieurmässigen Herangehensweise können wir dafür sorgen, dass Material nur dort eingesetzt wird, wo es auch tatsächlich notwendig ist und dass das, was wir bauen, von langer Lebensdauer ist. Für uns Ingenieurinnen und Ingenieure ist diese Denkweise nicht neu – sie wurde bis vor wenigen Jahren nur durch eine andere Brille – vorwiegend die der Kosten- und Bauzeitoptimierung – in Projekten betrachtet. Prinzipiell haben wir damit aber immer schon auch einen Beitrag zur Dauerhaftigkeit und zur Nachhaltigkeit geleistet. Ich bin der festen Überzeugung: Wenn du in der Summe Ressourcen sparst, ist eine Lösung immer auch günstiger.
Die landläufige Meinung ist oft, dass Massnahmen zu Gunsten der Nachhaltigkeit Mehrkosten verursachen. Hast du ein konkretes Beispiel aus unseren aktuellen Projekten, das zeigt, wie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können?
Dominik Courtin: Ein gutes Beispiel ist die Erweiterung der Schule Root in Root im Kanton Luzern. Für die neue Turnhalle mit Stahlfachwerk haben unsere Tragwerksplanerinnen und -planer drei Deckensysteme mittels einer Ökobilanz verglichen: eine Stahlbeton-Flachdecke, eine Holorib-Decke und eine Hohlkastendecke aus Holz. Wie erwartet schnitt die Holzdecke beim CO₂-Fussabdruck am besten ab. Überraschend war jedoch, dass sie auch bei den Baukosten günstiger war – im Gegensatz zur verbreiteten Annahme, dass Holzbau teurer sei. Der Grund: Bei den Betonvarianten musste das Stahlfachwerk stärker dimensioniert werden, um die höheren Lasten aufzunehmen.

Was macht Basler & Hofmann im eigenen Unternehmen in puncto CO2-Reduktion?
Dominik Courtin: Basler & Hofmann hat schon sehr früh begonnen, Massnahmen zu implementieren. Ein konkretes Beispiel sind unsere Geschäftshäuser. Eines unserer Häuser in Esslingen war das erste Minergie-Bürogebäude im Kanton Zürich. In einem weiteren Ausbauschritt folgte in Esslingen das erste Bürohaus mit einem Erdspeicher, das annähernd energieautark betrieben werden kann. Oder das Geschäftshaus in Kriens: ein Bestandsgebäude, das wir umgebaut haben und das heute unter anderem über eine Photovoltaikfassade verfügt. Weiter fördern wir seit langem mit verschiedenen Massnahmen die Nutzung des öffentlichen Verkehrs durch unsere Mitarbeitenden. Der nächste grosse Punkt, den wir detailliert anschauen müssen, ist unser Stromverbrauch. Wie bei praktisch allen Unternehmen werden auch unsere Geschäfts- und Projektdaten heute zum allergrössten Teil in einer Cloud gehostet. Und Rechenzentren, das weiss man, brauchen Unmengen an Strom. Die Art und Weise, wie wir mit Daten haushalten, hat einen massiven Einfluss auf unseren Stromverbrauch. Weil die digitalen Daten nicht greifbar sind, ist dieser Aspekt heute bei vielen Unternehmen noch nicht auf dem Radar. Ganz grundsätzlich ist es uns ein Anliegen, als Unternehmen eine Kultur zu schaffen, in der alle Mitarbeitenden den Beitrag leisten können, den sie für richtig halten.
Die Ausstellung «KEEP IT CO2OL» ist bis Ende Februar 2027 bei Focus Terra zu sehen. Was erhoffst du dir von der Ausstellung?
Dominik Courtin: Ich wünsche mir, dass die Ausstellung es schafft, uns alle noch stärker für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Und dass sie uns Mut macht und motiviert, in unserem individuellen Wirkungskreis Lösungen zu entwickeln.

Mehr zur Ausstellung «KEEP IT CO2OL»
Die Sonderausstellung «KEEP IT CO2OL» ist bis am 28. Februar 2027 bei Focus Terra, dem Earth & Science Discovery Center der ETH Zürich, 10 Minuten vom Hauptbahnhof Zürich zu sehen. Für die Ausstellung hat das Kurations-Team den Optimus Agora Preis des Schweizerischen Nationalfonds erhalten. Mit dem Preis werden herausragende Projekte ausgezeichnet, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern.
Zur Ausstellung gibt es ein reiches Rahmenprogramm mit Workshops, Führungen, Vorträgen und vielem mehr für Erwachsene und Familien mit Kindern.
Zur Website der Sonderausstellung

