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«Dank unseres Bahn-GIS sparen wir Zeit» – Nachgefragt bei der SZU

Lukas Scheu und Christian Peter von der SZU

Die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU) hat zusammen mit Basler & Hofmann ein digitales Bahn-GIS-System eingeführt. Es ermöglicht ihre eine effiziente, zentrale Bewirtschaftung ihrer Anlagen und automatisiert das regulatorisch geforderte Reporting. Wir haben bei der SZU nachgefragt, warum es zum Systemwechsel kam und wie sich das Bahn-GIS bewährt.

Herr Scheu, Sie haben als Leiter Anlagenmanagement bei der SZU das Bahn-GIS-Projekt bei uns bestellt. Was war der Auslöser für die Einführung?

Lukas Scheu: Es gab nicht den einen Auslöser, aber wir haben gemerkt, dass unsere System- und Datenlandschaft mit der Entwicklung der steigenden Passagierzahlen nicht mithalten kann. Zudem müssen wir als Infrastrukturbetreiberin Reportingvorgaben erfüllen, was hohen Aufwand verursacht. Das wollten wir automatisieren.

Wie sind Sie bei der Anbieter- und Systemauswahl vorgegangen?

Lukas Scheu: Die Einführung eines solchen Systems bedeutet für eine kleine Bahn nicht nur einen Paradigmenwechsel, sondern auch ein erhebliches operatives und finanzielles Risiko. Daher war es uns wichtig, zunächst unsere eigenen Anforderungen zu verstehen. Danach konnten wir uns auf die Suche machen. Wir haben ausführlich mit anderen Bahnen über ihre Systeme und die Erfahrungen gesprochen. Vier Systeme kamen in die engere Wahl. Die von Basler & Hofmann betriebene SAMO LIDS-Lösung von Asseco Berit hatte die Nase vorn. 

Wie konnten Sie die Einführung des Bahn-GIS stemmen?

Lukas Scheu: Nach dem Systementscheid haben wir nach einem GIS-Fachspezialisten gesucht. Damit hatten wir die nötige Power und das technische Know-how im Team. Das Bahn-GIS selbst wird vom GIS-Team von Basler & Hofmann betreut.

Lukas Scheu und Christian Peter
Lukas Scheu (re.) ist Leiter Anlagenmanagement bei der SZU. Christian Peter (li.) treibt als Projektleiter die Umsetzung voran.
Herr Peter, Sie sind während des Projekts als Projektleiter dazugestossen. Wie wird das neue System angenommen?

Christian Peter: Sehr gut, denn früher mussten sich die Teams durch zahlreiche PDF-Pläne klicken, um die richtige Information zu finden. Das war zeitaufwändig. Heute öffnet man einfach das Bahn-GIS, blendet gezielt die gewünschten Informationen ein und zoomt intuitiv an die relevante Stelle, wie bei Google Maps. Das spart viel Zeit und macht die Arbeit einfacher. Auch die Darstellung ist flexibler. Ich kann nur die Signale anzeigen lassen und alles andere ausblenden oder eigene Pläne erstellen, etwas einzeichnen oder ausmessen. 

Bildschirm mit Bahn-GIS der SZU
Einblick ins Bahn-GIS der SZU

Vorteile des Bahn-GIS auf einen Blick 

Wo zuvor Einzelsysteme, Ortskenntnis und manuelle Abgleiche nötig waren, bietet ein Bahn-GIS viele Vorteile:

  • Zentrale Datenbank («Single Source of Truth»)
  • Import von Grunddaten aus der Trassierungssoftware (Toporail)
  • Ortsunabhängiger Zugriff auf alle Informationen
  • Rollenbasierte Bereitstellung von Inhalten und Funktionen
  • Integration mit bestehenden Systemen (z.B. ERP)
  • Auswertungen, Dashboards, Reporting (z.B. Netzzustandsbericht)
  • Funktionen für Schadens- und Unterhaltsmanagement
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